Bei FORBA dürfen wir auf ein erfolgreiches Jahr 2024 zurückblicken und möchten uns für die gute Zusammenarbeit mit unseren Auftraggeber:innen und Kooperationspartner:innen sowie für Ihr Interesse an unserer Arbeit bedanken.

Der aktuelle FORBA-Newsletter bietet einen Überblick über unsere Forschungsprojekte und aktuellen FORBA-Aktivitäten und wir hoffen, dass viel Spannendes für Sie dabei ist.

Wir wünschen erholsame Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr!

  • Neue Forschungsprojekte
  • Neue Publikationen
  • Neue Forschungsergebnisse
  • Rezente Veranstaltung mit FORBA-Beteiligung
  • FORBA in den Medien
  • Ankündigung

 

Neue Forschungsprojekte

Humanisierung digitaler Arbeit
Der betriebliche Gesundheitsschutz ist auch wegen der zunehmenden Digitalisierung wichtiger geworden. Der immer stärkere Einsatz und der dynamische Wandel der Informations- und Kommunikationstechnologien verändern einerseits die Arbeitsbedingungen und bieten andererseits Chancen dafür, Schritte zur Sicherung der Gesundheit der Beschäftigten zu setzen. Das Projekt im Auftrag der AUVA – Allgemeine Unfallversicherungsanstalt zielt darauf ab, die Wirkungen digitalisierter Arbeitsumgebungen im Büro zu erfassen, dafür geeignete Erhebungsmethoden zu entwickeln und konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Arbeit zu erarbeiten. Link

Begleitanalyse der sozialökologischen Transformation der voestalpine
Um die Erzeugung von Stahl ökologischer zu gestalten und zugleich international wettbewerbsfähig zu bleiben, ersetzt die voestalpine im großangelegten Projekt „greentec steel“ die traditionelle „Hochofenroute“ in Linz und Donawitz teilweise durch Elektrolichtbogenöfen, die mit erneuerbarem Strom betrieben werden sollen. Ziel eines auf mehrere Phasen angelegten Projekts der Arbeiterkammer Wien ist die sozialwissenschaftliche Begleitung dieses Umstellungsprozesses, die von FORBA gemeinsam mit IFES durchgeführt wird. Link

Wie gelingt eine qualifikationsadäquate Beschäftigung von nach Österreich geflüchteten Menschen?
Geflüchtete Menschen stoßen auf zahlreiche individuelle, aber auch strukturelle Hindernisse und Hürden, wenn es um den Einstieg in den Arbeitsmarkt geht. Dazu zählen u.a. Sprachhürden, fehlende Qualifikationsnachweise bzw. die fehlende Anerkennung ausländischer Qualifikationen, gesundheitliche Einschränkungen oder Diskriminierung. Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte finden sich trotz Zugangs zum Arbeitsmarkt daher häufig in Jobs wieder, für die sie überqualifiziert sind.

In einer qualitativ angelegten Studie soll neben konkreten Hindernissen und Hürden auch das Potenzial der geflüchteten Menschen für den österreichischen Arbeitsmarkt untersucht werden und es werden Möglichkeiten aufgezeigt, die den Weg in eine adäquate Beschäftigung erleichtern. Ein spezieller Fokus liegt dabei auf geflüchteten Frauen, da diese besonders von Dequalifizierung betroffen sind und es spezifischer Maßnahmen bedarf, um ihnen einen qualifikationsadäquaten Einstieg in den österreichischen Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Link

 

Neue Publikationen

Neues Buch zu Wohlstandsalternativen
Als Mitglied des Arbeitskreises “Wohlstandsalternativen und Regionalentwicklung” im Rahmen der ARL (Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft) produzierte Hubert Eichmann gemeinsam mit den deutschen Kollegen Christian Schulz und Hans-Martin Zademach einen Überblicksartikel zu alternativen Betriebsmodellen mit vielen Beispielen v.a. zu genossenschaftlichen Organisationsprinzipien. Der vom Arbeitskreis herausgegebene Sammelband “Wohlstandsalternativen. Regionale Positionen und räumliche Praktiken” ist im transcript Verlag als open access downloadbar. Link

Neue Studie zur Sozialpartnerschaft in der Bauwirtschaft
Die im Rahmen eines von Eurofound beauftragen Projekts im Dezember 2024 erschienene Studie mit dem Titel „Representativeness of the European social partner organisations: Construction sector“ (Berichtssprache Englisch) zielt darauf ab, notwendige Informationen zur Unterstützung des sektoralen Sozialdialogs in der Bauwirtschaft bereitzustellen. Sie besteht aus drei Hauptteilen: einer Darstellung der wirtschaftlichen Besonderheiten der Branche, einer Analyse der relevanten Sozialpartnerorganisationen aller Mitgliedsstaaten, v.a. mit Blick auf ihre Mitgliederstruktur, ihre Rolle im Kollektivverhandlungssystem und im politischen Konsultationsverfahren sowie ihre Mitgliedschaften in nationalen und europäischen Dachverbänden und schließlich einer Analyse der relevanten europäischen Verbände, unter besonderer Berücksichtigung ihrer Mitgliederstruktur und Verhandlungsfähigkeit. Ziel des Projekts ist die Identifizierung der relevanten nationalen und europäischen Sozialpartner in der Bauwirtschaft. Initiiert wurde dieses Projekt von der Europäischen Kommission gemäß ihrem Wunsch, jene europäischen Sozialpartnerverbände zu identifizieren, die im Konsultationsverfahren gemäß dem Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV) berücksichtigt werden müssen. Link

Digitalisierung, soziale Klasse und Ungleichheit
Der u.a. von Agnes Fessler verfasste Beitrag beschäftigt sich aus der Perspektive einer ungleichheitssensiblen Digitalisierungsforschung mit dem digital durchdrungenen pandemiebedingten Homeoffice. Die Analysen machen klassenbedingte Ungleichheiten in den Arbeits- und Digitalisierungserfahrungen sichtbar und zeigen, dass die Arbeitsorganisation eine besondere Rolle für das Entstehen dieser Ungleichheiten spielt. Mithilfe einer Clusteranalyse werden sechs arbeitsorganisatorische Varianten des pandemiebedingten Homeoffice identifiziert. Die beiden Extrempole der Clusteranalyse werden näher beleuchtet: das humanzentrierte Homeoffice und das kontrollzentrierte mobile Arbeiten. Ein qualitativer Fallvergleich verweist auf drei Faktoren, die für den ungleichen Zugang zu diesen Varianten verantwortlich sind: der Kern der Tätigkeit, der Stand der Digitalisierung vor der Pandemie und die (kollektive) Arbeitsregulierung. Link

Neue Eurofound-Publikationen mit FORBA-Beteiligung
In der zweiten Jahreshälfte 2024 wurden einige Berichte von Eurofound, der Europäischen Stiftung für die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen, mit Beteiligung des Netzwerks europäischer nationaler Korrespondent*innen (Bernadette Allinger und Georg Adam für FORBA) veröffentlicht:

Am 26. Juni bzw. 26. Juli erschienen die beiden jährlich herausgegebenen Papers zu „Minimum wages“ (Link) und „Developments in working life“ (Link) über die Lohn- bzw. Gehaltsentwicklungen und Entwicklungen im Bereich der Arbeitswelt (u.a. politischer Kontext, Entwicklungen im Sozialdialog, Reaktionen der Regierungen auf die Inflation, Arbeitskampfmaßnahmen und Arbeitszeitentwicklung, Maßnahmen zur Verringerung des geschlechtsspezifischen Lohngefälles, Arbeitnehmer*innenschutz sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie).

Im September erschienen gleich vier Berichte, nämlich „Company practices to tackle labour shortages“ mit einem Fallbeispiel aus Österreich (Link), der Bericht „Weathering the crisis: How job retention schemes preserved employment and incomes during the pandemic“, in welchem für Österreich das Instrument der Corona-Kurzarbeit beleuchtet wird (Link), ein Beitrag zu (Cyber-)Mobbing und Diskriminierung am Arbeitsplatz (Link), sowie zur Dekarbonisierung der Wohnraumheizung mit der „Herausforderung“ der Wärmepumpen (Link).

Im Oktober folgten zwei weitere Berichte mit FORBA-Beteiligung zu eher sozialpolitischen Themen, nämlich „Paths towards independent living and social inclusion in Europe“ (Link) und „Social protection 2.0: Unemployment and minimum income benefits” (Link).

Gegen Jahresende schließlich wurden fünf Repräsentativitätsstudien veröffentlich, zu den Branchen Postdienstleistungen (Link), Straßenverkehr (Link), Chemie (Link) und Rohstoffindustrie (Link). Bei der Studie zur Bauwirtschaft (Link) wurde nicht nur der Österreich-Teil von FORBA beigesteuert, Georg Adam hat (mit Peter Kerckhofs von Eurofound) auch den vergleichenden europäischen Gesamtbericht dazu verfasst (siehe oben angeführte „Studie zur Sozialpartnerschaft in der Bauwirtschaft“).

 

Neue Forschungsergebnisse

Daten zu den Arbeits- und Lebensbedingungen von Personenbetreuer:innen in österreichischen Privathaushalten
Im Rahmen des Projektes „Das Unsichtbare sichtbar machen: Datenerhebung zu „24h-Betreuer:innen“, durchgeführt von FORBA in Kooperation mit der Interessensgemeinschaft der 24-Stunden-Betreuer_innen und der Universität Wien, finanziert durch den Digitalisierungsfonds der AK Wien, wurden Personenbetreuer:innen in österreichischen Privathaushalten zu ihren Erfahrungen, Arbeitsbedingungen und Zukunftswünschen befragt. Die Ergebnisse dieser Online-Befragung wurden am 19. November 2024 in einer öffentlichen Veranstaltung präsentiert und sind nun auf der Projektwebseite zugänglich. Es stehen eine Kurzfassung in sieben Sprachen sowie eine Langfassung in deutscher Sprache zur Verfügung. Link

Projektabschluss: EU-Projekt TWING
Zusammen mit anderen Partnerorganisationen eines internationalen Konsortiums, welches von NOTUS (Barcelona, Spanien) geleitet wurde, führte FORBA das EU-Projekt TWING durch. Das Projekt zielte darauf ab, die Auswirkungen der COVID-19-Krise auf Telearbeit und die mit dieser Arbeitsform verbundenen Arbeitsbedingungen zu untersuchen. Überdies wurde untersucht, welche Rolle die Sozialpartner bei der Förderung einer menschenwürdigen und produktiven Telearbeit für die Post-COVID-19-Zeiten spielen. Die vergleichende Analyse konzentriert sich auf vier Branchen (IKT, Banken, chemische Industrie und öffentliche Verwaltung) und sechs Länder (Österreich, Estland, Finnland, Spanien, Polen und Portugal).
Am 16. Oktober 2024 fand die Abschlusskonferenz von TWING statt (TWING Final Conference Wrap-Up). Ebenfalls im Oktober wurde von NOTUS, unter Mitarbeit von Georg Adam und Philip Schörpf (beide FORBA), der Endbericht des Projekts TWING erstellt (Link). Im September 2024 erstellte Philip Schörpf im Rahmen des Projekts einen vergleichenden Bericht über die Übertragbarkeit von „Good practice“-Modellen der Regulierung von Telearbeit auf betrieblicher und überbetrieblicher Ebene auf andere Betriebe, Branchen und Länder, die in zuvor stattgefundenen Workshops erarbeitet worden waren (Link).

Burnout im Gesundheits- und Sozialbereich – Forschungsbericht veröffentlicht
Eine weite Verbreitung von Burnout im Gesundheits- und Sozialbereich kann schwerwiegende soziale und ökonomische Auswirkungen haben. Trotzdem gibt es nur wenige empirische Untersuchungen und Erhebungen dazu. Die IG Social der GPA hat deswegen eine Wiederholung ihrer Befragung von 2008 initiiert, deren Ergebnisse nun in Form eines Forschungsberichts vorliegen. Die Gefahr eines Burnouts unter den Befragten wurde über drei zentrale Aspekte erhoben: emotionale Erschöpfung, Depersonalisierung und persönliche und berufliche Leistungsfähigkeit. Im Bericht werden die Antworten der aktuellen Erhebung sowohl separat als auch im Vergleich zur Erhebung von 2008 dargestellt. Es wird der Einfluss soziodemographischer und berufsbezogener Eckdaten analysiert, wobei sich besonders zwei als einflussreich herauskristallisieren: berufliche Anerkennung und Arbeitszeit.
Link

 

Rezente Veranstaltung mit FORBA-Beteiligung

Künstliche Intelligenz im Betrieb und Mitwirkung des Betriebsrates
Der Einsatz von Systemen der Künstlichen Intelligenz ist in der Technologieberatung und Weiterbildung eines der bestimmenden Themen. Insbesondere der betriebliche Umgang mit dem Microsoft Copilot erreichte im vergangenen Jahr vermehrte Aufmerksamkeit. Thomas Riesenecker-Caba hat dazu und zu den Möglichkeiten der Mitwirkung des Betriebsrates beim Einsatz von Systemen der Künstlichen Intelligenz österreichweit auf einer Vielzahl an Veranstaltungen referiert, unter anderem auf der Grazer Herbsttagung des ÖGB Steiermark (Link) oder bei der GPA Kärnten (Link). Handout

 

FORBA in den Medien 

Momentum Beitrag zu Rassismus in Österreich: Rassismus schadet auch dir
Momentum hat Expert:innen, unter anderem Andreas Schadauer von FORBA, gefragt, welche Gefahren von Rassismus für Betroffene, aber auch für die Mehrheitsgesellschaft ausgehen. Anlass dazu bot ein konkreter Übergriff, bei dem eine Frau rassistisch beleidigt und ihr Partner geschlagen wurden.
Link

 

Ankündigung

Vortrag von Philip Schörpf und Agnes Fessler:
Empowerment zur Arbeitsgestaltung an digitalisierten Arbeitsplätzen – aktuelle Fallstudienbericht
New Work – Sicher gesund digital (hybride Veranstaltung),
12. März 2025 in Linz, Ars Electronica Center
Das Event ist Teil der AUVA-Kampagne „Gemeinsam sicher digital“ und der Veranstaltungsreihe „Gemeinsam sicher digital in der Produktion“ – eine Kooperation der Plattform Industrie 4.0 und der AUVA.
Nähere Informationen und Anmeldung: Link