Donnerstag, 24. Oktober 16:30 – 18:30 Uhr
FORBA, Aspernbrückengasse 4/5, 1020 Wien (Nähe Urania)

Im  Fachgespräch am 24. Oktober 2019 wurden zwei sehr unterschiedliche, aber wichtige AMS Strategie- und Maßnahmenbereiche unter die Lupe genommen. Ingrid Mairhuber beschäftigt sich mit der historischen Entwicklung der Arbeitsmarktpolitik für Frauen seit Anfang der 1980er Jahre. Sie zeigt, dass es einerseits relativ unabhängig von den politischen Rahmenbedingungen eine große inhaltliche Kontinuität gibt und dass andererseits bestimmte Problemlagen, wie etwa der geschlechtsspezifisch geteilte Arbeitsmarkt, noch immer eine besondere Herausforderung darstellen. Ulrike Papouschek thematisiert die Frage, welche Maßnahmen und Strategien es für niedrig qualifizierte Personen braucht und wie diese gestaltet sein müssen, um die Integration in den Arbeitsmarkt tatsächlich zu verbessern.

Präsentation Ulrike Papouschek
Präsentation Ingrid Mairhuber

Programm

Ingrid Mairhuber:
30 Jahre Arbeitsmarktpolitik für Frauen

Ulrike Papouschek
Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen für Niedrigqualifizierte

Abstracts

Ingrid Mairhuber
30 Jahre Arbeitsmarktpolitik für Frauen

Arbeitsmarktpolitik für Frauen hat in Österreich eine lange Tradition. Die Ursprünge reichen in die Zeit vor der Ausgliederung des AMS zurück und sind vor allem dem beharrlichen Kampf engagierter Frauen geschuldet. Mit der Ausgliederung des AMS wurde die Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern zum gesetzlichen Auftrag. Durch Austausch, Vernetzung und Kooperation der Frauen im AMS und darüber hinaus konnten über die Jahrzehnte nachhaltige Strategien entwickelt und wichtige frauenfördernde und gleichstellungsorientierte Programme und Projekte umgesetzt werden. Der Input von Ingrid Mairhuber zeichnet diese beeindruckende und erfolgreiche Geschichte der Gleichstellung und Frauenförderung des AMS im Interesse der Kundinnen nach. Dabei liegt der Fokus einerseits auf der Bearbeitung der Entwicklung der institutionellen Verankerung von Gleichstellung und Frauenförderung in der österreichischen Arbeitsmarktpolitik. Andererseits werden inhaltliche Veränderungen und Kontinuitäten des arbeitsmarktpolitischen Frauenprogrammes seit Ende der 1980er dargestellt. Der Input basiert auf Ergebnissen einer von der Abteilung Arbeitsmarktpolitik für Frauen des AMS im Jahr 2019 beauftragten Studie.

Ulrike Papouschek:
Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen für Niedrigqualifizierte

Berufliche und betriebliche Weiterbildung haben in den letzten Jahrzehnten gesellschaftlich an Bedeutung gewonnen und spielen für die Berufsverläufe und -karrieren von Beschäftigten eine zunehmend wichtigere Rolle. Gleichzeitig gilt nach wie vor: Je höher der bereits erreichte Bildungsstand, desto größer ist auch die weitere Bildungsbeteiligung. Welche Maßnahmen und Strategien entwickelt werden müssen, woran es den derzeitigen Maßnahmen mangelt und welche Lehr- und Bildungsformen der Gruppe der gering qualifizierten Personen am ehesten entsprechen, sind Fragen, die im Input von Ulrike Papouschek behandelt werden. Der Input präsentiert Ergebnisse der Studie „Maßnahmen und Strategien zum Aufschließen von Bildungsdefiziten gering qualifizierter Personen im Hinblick auf eine verbesserte Arbeitsmarktintegration“, die im Jahr 2018 im Auftrag des Arbeitsmarktservices Tirol durchgeführt wurde.

Die Vortragenden

Dr.in Ingrid Mairhuber ist Politikwissenschaftlerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin von FORBA. Forschungsschwerpunkte: Geschlechtsspezifische Analysen von Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik (insbesondere Alterssicherung), Arbeitszeit und Geschlecht (insbesondere Teilzeitbeschäftigung und Überstunden), Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Kinderbetreuung sowie Angehörigenpflege.

Dr.in  Ulrike Papouschek ist Soziologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin von FORBA. Forschungsschwerpunkte: Wandel von Erwerbsarbeit und Geschlecht, Gleichstellung, Verhältnis von Arbeit und Leben, personenbezogene Dienstleistungsarbeit,  Arbeitsbedingungen, Privatisierung und Umstrukturierung öffentlicher Dienstleistungen, Erwachsenenbildung und Niedrigqualifizierte.

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