COMBECA – Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Angehörigenpflege in Betrieben in Österreich und der Schweiz.
Austrian Science Fund (FWF), Projektnummer I 4840-G und Projekt beim SNF
FORBA-Projektteam (Österreich): Karl Krajic (Projektleitung), Ingrid Mairhuber, Charlotte Dötig und Viktoria Quehenberger.
FHNW-Projektteam (Schweiz): Thomas Geisen und Sibylle Nideröst (Projektleitung), Reka Schweighoffer, Andrin Altherr, Salome Schenk
In der Gegenwartsgesellschaft erreichen immer mehr Menschen ein hohes Alter. Für eine steigende Zahl von Menschen im fortgeschrittenen, aber durchaus noch erwerbsfähigen Alter bedeutet das – zusätzlich zur Berufstätigkeit – Verantwortung für Unterstützung, oft auch Pflege, von hochbetagten Angehörigen. Für viele Menschen ergeben sich daraus schwierige Situationen und Herausforderungen in oft langjährigen Prozessen. Der Wohlfahrtsstaat bietet zahlreiche Unterstützungmöglichkeiten, die aber ein frühzeitiges Ausscheiden aus dem Erwerbsleben nicht verhindern oder kompensieren und weit weg von der konkreten betrieblichen Ebene angesiedelt sind. Die zentralen Fragen sind: Was kann in der Arbeitswelt, dort, wo die wesentlichen Entscheidungen über die konkreten Arbeitsanforderungen getroffen werden, zu einer besseren Vereinbarkeit beigetragen? Wie können Betriebe MitarbeiterInnen, deren langjährige Erfahrung häufig nur schwer ersetzbar ist, unterstützen, damit diese weiterarbeiten können? Und welche Rahmenbedingungen sind dafür hilfreich bzw. sollten unbedingt angeboten werden? Diese Fragen stehen im Zentrum des Forschungsprojekts COMBECA, das die Situation in Österreich und der Schweiz analysiert.
Kern des Projekts sind exemplarische Betriebsfallstudien mit Interviews und Fokusgruppen, die in unterschiedlichen Sektoren und Regionen Österreichs und der Schweiz durchgeführt werden. Sichtbar werden sollen dabei die Perspektiven von Betroffenen und zentralen AkteurInnen auf betrieblicher Ebene. Darauf aufbauend ist eine repräsentative Online-Befragung von Unternehmen in Österreich und der Schweiz geplant. Die Ergebnisse sollen zu einem besseren grundlegenden Verständnis von Herausforderungen und Lösungsmöglichkeiten führen. In praktischer Perspektive soll dieses Wissen beitragen, sowohl die betriebliche als auch die wohlfahrtsstaatliche Ebene weiterzuentwickeln, um eine bessere Balance zwischen den Bedürfnissen von erwerbstätigen pflegenden Angehörigen, pflegebedürftigen Menschen und den Interessen der Betriebe zu erreichen.
Wichtige Projektergebnisse werden laufend publiziert, eine breite öffentliche Präsentation ist für den Sommer 2024 geplant.
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