FWF-Projekt COMBECA zur Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Angehörigenpflege

Combining employment with informal care for the aged (COMBECA)
Eine internationale Studie zur Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Angehörigenpflege in Betrieben in Österreich und in der Schweiz

Projektmitarbeiter*innen:
Karl Krajic (Priv.Doz. der sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, Projektleitung),
Ingrid Mairhuber (Mag.a Dr.in), Charlotte Dötig (MA), Viktoria Quehenberger (MA)

Kooperationspartner:
Fachhochschule Nordwestschweiz – Hochschule für Soziale Arbeit  (Lead Agency des gemeinsamen Projekts)

Projektförderung:
Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF), Projektnummer I 4840-G in Österreich; Schweizer Nationalfonds (SNF) in der Schweiz (A-CH-Kooperations-Projekt)

Zeitraum: März 2021 – September 2024
Status: im Abschluss

Die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Angehörigenpflege gewinnt zunehmend an Bedeutung, wird auf betrieblicher Ebene aber noch wenig wahrgenommen und systematisch unterstützt. Das im März 2021 gestartete internationale Forschungsprojekt COMBECA, „Combining employment with informal care for the aged“, untersucht, welche Praktiken in den Betrieben rund um die Frage der Vereinbarkeit von informeller Unterstützung, Betreuung und Pflege älterer Angehöriger und Erwerbsarbeit entwickelt wurden. Untersucht wird auch, was in der Arbeitswelt zu einer besseren Vereinbarkeit beitragen und damit die Reduktion der Erwerbstätigkeit oder gar das vorzeitige Ausscheiden aus dem Erwerbsleben (mit oft negativen persönlichen und betrieblichen Konsequenzen) verhindern kann. Untersucht wird weiters, welche sozialpolitischen Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Vereinbarung hilfreich sind bzw. welche Verbesserungen notwendig wären.

Zu Anwendung kommt ein komplexes, multiperspektivisches Mixed-Method-Design, das Vergleiche von Perspektiven innerhalb der Betriebe sowie auch zwischen Betrieben, und im Ansatz auch zwischen Regionen und Nationalstaaten, ermöglicht.

Nach einem systematischen internationalen Literaturreview (Modul 1) wurde eine Expert*nnenstudie zu den aktuellen nationalen bzw. regionalen Rahmenbedingungen durchgeführt
(Modul 2). Empirischer Kern des Projekts sind Betriebsfallstudien (Modul 3) mit primär qualitativen Methoden, ergänzt um eine standardisierte Befragung. Interviews und Fokusgruppen wurden in insgesamt fünf Betrieben in Österreich und neun Betrieben in der Schweiz durchgeführt. Dabei wurde das Thema Vereinbarung von Erwerbstätigkeit und Angehörigenpflege aus den Perspektiven von Management, Personalvertretung und Betroffenen sowie deren Kolleg*nnen beleuchtet. Aufbauend auf diesen Erfahrungen wurde ein Instrument für eine repräsentativ angelegte Online-Befragung von Unternehmen (Modul 4) entwickelt. Die Betriebsbefragung konnte im Projekt in der Schweiz auch durchgeführt werden.

Die verbindende und vergleichende Analyse der Ergebnisse der drei Forschungsschritte, die als Modul 5 im Projektverlauf durchgeführt wurde, führte zu einem besseren Verständnis der Herausforderungen und Lösungen für die Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Angehörigenpflege.

Die Projektergebnisse werden wissenschaftlich publiziert und zudem im Rahmen von mehreren internationalen wissenschaftlichen Konferenzen sowie einer Praxistagung am 28.6.2024 in Wien (Modul 6) zur Diskussion gestellt.

Damit sollen weitere Forschung, aber auch Entwicklungen auf sozialpolitischer und betrieblicher Ebene ermöglicht werden, um die Chancen für eine bessere Balance zwischen den Bedürfnissen von pflegenden Angehörigen und Betrieben und natürlich auch pflegebedürftigen Menschen zu verbessern.

Link zur bilateralen Projekthomepage