Das FORBA-Fachgespräch 7/2021
Plattformarbeit im europäischen Städtevergleich: Dimensionen, Arbeitsbedingungen, Perspektiven
fand am Dienstag, 30. November 2021 online statt.
Die Dokumentation des Vortrages von Bernhard Saupe (Präsentationsunterlagen und Videoaufzeichnung) finden Sie hier.
Details zum Fachgespräch:
Taxi bestellen, Essenslieferung, Putzdienste organisieren, Quartier buchen: Das sind ortsgebundene Dienstleistungen, die seit geraumer Zeit und zunehmend über Plattformen vermittelt und angeboten werden. Im Rahmen des EU-Projekts PLUS „Platform Labour in Urban Spaces“ (https://project-plus.eu/) untersuchten Forscher:innen quantitative und qualitative Dimensionen ortsgebundener Plattformarbeit in sieben europäischen Städten. Konkret standen Arbeitsbedingungen und Unternehmensstrategien in den Plattformen Uber, Deliveroo, Helpling und Airbnb sowie die soziale Absicherung, Einkommenssituation, Qualifikation und Organisierungsbemühungen der Beschäftigten im Recherchefokus. Viele europäische Städte und Staaten reagierten bereits mit neuen Regeln in Bezug auf Beschäftigung, Marktzutritt und Qualifikationserfordernisse auf die ungeregelte Verbreitung von Plattformen mit ortsgebundenem Dienstleistungsangebot. Gleichzeitig etablierten sich in manchen Städten durchaus alternative bis zu nicht-kommerzielle Anbieter. PLUS analysierte und verglich Regelwerk und Alternativplattformen, und in zahlreichen Workshops wurde eine „Charta über die Rechte von Arbeiter:innen mit digitalen Arbeitsmitteln“ verfasst.
Das FORBA-Fachgespräch widmete sich Resultaten des PLUS-Projekts:
Bernhard Saupe präsentierte Ergebnisse aus einer repräsentativen online Umfrage, die die Nachfrage nach plattform-vermittelten Taxifahrten, Essenslieferung, Putzdiensten, Quartierbuchung sowie Einkommensgenerierung durch Plattformarbeit vor und während Covid-19 in den sieben europäischen Städten des PLUS-Projekts plus Wien vergleicht. Gerade der Covid-19-bedingte Lockdown hat gezeigt, dass die Nachfrage nach diesen Dienstleistungen sehr unterschiedlich verlaufen kann: Während die Essenszustellung boomte, erlebten die anderen Plattformen eine Flaute. Abgesehen von pandemiebedingten Fluktuationen gibt es auch von Stadt zu Stadt große Unterschiede in der generellen Verbreitung und dem zukünftigen Potential von Plattformen.
Achtung:
Folgender Vortrag musste leider kurzfristig abgesagt werden, geplant ist aber, diesen im nächsten Jahr nachzuholen. Der Termin wird wie immer rechtzeitig bekanntgegeben:
Moritz Altenried und Valentin Niebler präsentieren Ergebnisse aus einer qualitativen Untersuchung von Plattformarbeit in sieben europäischen Städten (Barcelona, Berlin, Bologna, Lissabon, London, Paris und Tallinn). Dabei werden neue Management- und Kontrollstrategien auf Plattformen sowie daran orientierte Formen der Anstellung und sozialen Sicherung beleuchtet. Der Vortrag geht auch auf Konflikte zwischen Plattformen, Arbeiter:innen, Stadtverwaltungen und Rechtssystemen ein.
Programm
Bernhard Saupe (FORBA):
Konjunkturen ortsgebundener Plattformdienstleistungen vor und in der Covid-19 Pandemie. Ergebnisse eines Surveys im europäischen Städtevergleich
Moritz Altenried, Valentin Niebler (Humboldt-Universität zu Berlin):
Plattformarbeit in Europa zwischen Konflikt und Regulierung. Ergebnisse einer qualitativen Studie in sieben europäischen Städten
Die Vortragenden
Bernhard Saupe ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt (FORBA). Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der quantitativen Analyse von Arbeitsmarktentwicklungen und Arbeitsbedingungen.
Valentin Niebler ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf Arbeitskonflikten im Tech-Sektor.
Moritz Altenried ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Arbeit, Migration, Digitalisierung und politische Ökonomie.
Dieses FORBA-Fachgespräch wird über die Plattform Zoom abgehalten.
Bitte melden Sie sich unter office@forba.at an, um den Teilnahmelink zu erhalten.
Dieser wird Ihnen zeitnah zur Veranstaltung per E-Mail zugeschickt.
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