Frauen sind im Bereich der Naturwissenschaften unterrepräsentiert. Ihr Anteil nimmt mit zunehmender Höhe auf der Karriereleiter ab, und das auch in Fächern wie Chemie und Biologie, in denen es mehr weibliche als männliche Studierende gibt. Dieses als „Leaky Pipeline“ bekannte Phänomen wurde in verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen untersucht und hat mehrere Ursachen (etwa kulturspezifische Vorstellungen von Geschlechterrollen sowie Erfahrungen von Belästigung etc.). Bereits im Jahr 2019 hat FORBA eine von FemChem an der TU WIEN in Auftrag gegebene Studie zur Situation junger Forscher*innen an der Fakultät für Technische Chemie durchgeführt, in der die „Leaky Pipeline“ bestätigt und Empfehlungen zur Überwindung dieses Phänomens formuliert wurden. Im Verlauf der Studie wurden häufig Schwangerschaft und Elternschaft als bedeutende berufliche Herausforderungen für junge Wissenschafter*innen erwähnt. In einer Folgestudie führten Marita Haas und Bettina Stadler im Auftrag von FemChem eine weitere Erhebung durch, die die geschlechtsspezifischen Auswirkungen von Elternschaft auf wissenschaftliche Karrieren im Bereich der Technischen Chemie untersuchte und in der Empfehlungen zur Verringerung geschlechtsspezifischer Unterschiede formuliert wurden. In der sog. PARENT-Studie wurden vier methodische Schritte durchgeführt: Zunächst wurden in zwei Fokusgruppen die themenspezifischen persönlichen Erfahrungen wissenschaftlicher Mitarbeiter*innen der Fakultät für Technische Chemie diskutiert. Basierend auf den in den Fokusgruppen gewonnenen Informationen wurde ein Online-Fragebogen zur Erhebung quantitativer Daten entwickelt. Anschließend wurden Workshops mit betreuenden Mitarbeiter*innen organisiert, um konkrete Lösungen für die in den vorherigen Schritten identifizierten Herausforderungen zu entwickeln. Abschließend wurde nach Best-Practice-Beispielen in vergleichbaren Organisationen gesucht und wurden Empfehlungen formuliert, um die Situation von Menschen mit Betreuungspflichten, insbesondere von Frauen, an der Technischen Chemie zu verbessern und geschlechtsspezifische Auswirkungen zu reduzieren. Die Vorschläge richten sich insbesondere an Führungskräfte. Ebenso geht es darum, innerhalb der Organisation das Bewusstsein für das Thema zu erhöhen.
Die Studie zum Download: Link
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